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Lange habe ich gehadert,
habe überlegt,
ob dieses Thema tatsächlich in die Öffentlichkeit gehört,
und wenn ich mich schlussendlich dafür entscheide,
welche Worte ich wähle…

Die Wahrheit ist, dass zurzeit die ruhigen und innigen Momente, wie hier auf diesem Bild, zur absoluten Seltenheit geworden sind.

Denn von einem auf den anderen Tag wurde Yannick plötzlich zunehmend ungeduldig, dadurch fordernder und automatisch impulsiver.

Noch nie zuvor stand ich vor so einer enormen Herausforderung.

Ich versuche stets auf so viele unterschiedliche Arten wieder eine Ausgeglichenheit herzustellen, aber bis jetzt mag es mir einfach nicht gelingen.

Yannick ist der feinfühligste Mensch, den ich kenne und dadurch nimmt er jede noch so winzige Veränderung der Stimmung wahr.

Es ist also auch kein Wunder, dass er, so wie wir alle zurzeit, richtig zu kämpfen hat.

Denn gerade für ein Kind, wie Yannick, ist die fehlende Struktur im Alltag der absolute Horror.
Da ist nichts vorhanden, woran er sich festhalten könnte und wie wir alle wissen ist nach wie vor keine Besserung in Sicht.
Zusätzlich sind da noch die negativen Schwingungen um ihn herum, die er nicht einfach so ausblenden kann, weil er sie regelrecht aufsaugt.

Gekoppelt mit der beginnenden Pubertät weist dies momentan einen Allgemeinzustand auf, der kaum auszuhalten ist und glaubt mir, mittlerweile bin ich wirklich hart im Nehmen.

Allmähliche Verzweiflung macht sich breit, auch wenn ich nach wie vor versuche so entspannt wie möglich zu bleiben, in der Hoffnung, die positive Stimmung würde sich früher oder später wieder auf Yannick übertragen.

Aber manchmal, wenn der Schmerz zu groß wird, fällt mir das richtig schwer.

Mittlerweile sind meine Hände mit unzähligen Wunden gekennzeichnet. Kein Wunder, denn Yannick ist zu einem richtigen Teenager herangewachsen und die damit verbundenen Kräfte machen sich verständlicherweise dadurch irgendwo bemerkbar.

Trotz allem liebe ich meinen Sohn mehr als alles Andere auf der Welt.

Oh mein Gott, ja, ich liebe ihn sogar mehr als mein eigenes Leben.

Weiß ich doch, dass er im Moment einfach nicht anders kann.
Er ein Ventil benötigt, um die aufgestaute Wut, die Verwirrung und die überschüssigen Hormone irgendwie loszuwerden.

Wie ihr also lesen könnt, läuft auch bei uns im Alltag nicht immer alles problemlos.

Aber solange wir den Glauben auf Besserung nicht verlieren und wir uns gegenseitig auffangen, wenn es einer von uns gerade nicht mehr ertragen kann, werden wir auch diese Hürde irgendwann bewältigen.

Wir haben schließlich ja auch gar keine andere Wahl…

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